Schulname
Leitideen
In einer Pädagogischen Konferenz im April 2005 einigten sich alle Mitarbeiter auf das Leitbild der Schule
"Bewegen und bewegt werden - Tore zum Leben und Lernen"
Um diesem Auftrag gerecht zu werden, sind gemeinsame Leitideen für unser Handeln tragend:
- Wärme, Wertschätzung, Vertrauen und Fröhlichkeit tragen unser Schulleben.
- Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogik, Therapie, Pflege und Elternhaus ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Schüler.
- Wir sehen jeden Schüler mit seinen Potentialen und unterstützen ihn ganzheitlich in seiner Individualität, ein selbst bestimmtes Leben zu führen.
Wir nutzen vielfältige Möglichkeiten, gehen mit vorhandenen Kräften umsichtig um und akzeptieren Grenzen.
In einer Pädagogischen Konferenz im April 2005 einigten sich alle Mitarbeiter auf das Leitbild der Schule Bewegen und bewegt werden -
Tore zum Leben und Lernen Im Weiteren erläutern wir die Implikationen dieser Leitidee näher in den 3 Punkten
Schulname
Seit Dezember 2006 ist unser Namensfindungsprozess abgeschlossen – unsere Schule heißt nun Viktor Frankl Schule.
Viktor Frankl lebte von 1905 – 1997 in Wien und begründete die Logotherapie. Ihm ging es darum, Menschen bei der Findung von Lebenssinn neue Perspektiven aufzuzeigen. Für Viktor Frankl ist der Wille zum Sinn ein spezifisch menschliches Grundmotiv. Er ist überzeugt, dass jeder Mensch nach Sinn fragt, an Sinn glaubt und über den Willen zum Sinn verfügt.
Unsere Schulsituation fordert von den Schülern und Schülerinnen und von den Erwachsenen immer wieder ein Begegnen mit einmaligen, einzigartigen Lebenssituationen. Zuweilen erscheinen die Lebensumstände unüberwindbar. Hier gilt es nach Viktor Frankl „die Trotzmacht des Geistes“ entgegen zu setzen.
Die Schüler und Schülerinnen stellen sich dem sehr anschaulich: „Ich habe viele Anfälle, trotzdem bin ich ein fröhlicher Mensch. Ich hatte große Angst vor meiner O.P. und hatte trotzdem Mut.“
Jetzt veranstalten wir jedes Jahr Ende Januar eine Viktor Frankl-Woche. In dieser Woche wird die Leitidee Viktor Frankls aufgegriffen und den Schülern und Schülerinnen wird die Möglichkeit geboten, sich mit der Thematik „Wo sind meine Begrenzungen, und an welchen Stellen habe ich schon mal…….trotzdem ja! gesagt“ intensiv zu beschäftigen.
Die Ergebnisse werden im Rahmen einer gemeinsamen Feier in der Aula am Ende der Woche vorgestellt.
Auf diese Art und Weise wird die Bedeutung des Schulnamens immer wieder neu in den Mittelpunkt gerückt.
Unser Auftrag
Aufgabe unserer (sonder-)pädagogischen Förderung ist es, durch die ganzheitliche Zusammenarbeit von pädagogischen Lehrkräften, Therapeuten und Krankenschwestern die körperliche und motorische Entwicklung unserer Schüler und Schülerinnen zu fördern. Im Vordergrund steht die Stärkung der Persönlichkeit, die soziale Integration und die Weiterentwicklung der Lern- und Leistungsbereitschaft.
Wir alle wissen:
Schule hat neben der Wissensvermittlung einen pädagogischen Auftrag. Dieser Auftrag orientiert sich immer an Menschenbildern und Werten. In diesem Sinne verbindet sich unser Leitbild “Bewegen und bewegt werden – Tore zum Leben und Lernen” mit Viktor Frankl.
Alle, die sich in der Einrichtung “Schule“ begegnen, treten in einen lebendigen, fließenden Prozess ein. Dabei ist der Name einer Einrichtung zugleich wie ein Rahmen für alles Geschehen im Inneren – und in der Wirkung nach Außen. Entsprechend drückt sich in der Entscheidung für den Namen “Viktor Frankl Schule“ eine große Wertschätzung für das von ihm entwickelte Menschenbild aus.
Gemäß Viktor Frankl hat jeder Mensch seine uneingeschränkte Würde und jedes Leben hat einen Sinn, den es zu finden und zu verwirklichen gilt. Mit dieser Überzeugung erhalten Achtung und Wertschätzung Schülern gegen über ihre besondere Tiefe. Für Viktor Frankl ist der Wille zum Sinn ein spezifisch menschliches Grundmotiv.
Er ist überzeugt, dass jeder Mensch nach Sinn fragt, an Sinn glaubt und über den Willen zum Sinn ver fügt.
Sinn muss vom Einzelnen gefunden werden – darin sieht Viktor Frankl den Aufgabencharakter eines jeden Lebens.
Die Konfrontation mit der eigenen Behinderung erschüttert das Identitätserleben unserer Schüler und Schülerinnen immer wieder, besonders in der Pubertät. Hier gilt es, ihnen neue Perspektiven zu bieten. Gerade da ist der Name unserer Schule Programm. Das SINN-zentrierte Menschenbild, das der Logotherapie und Existenzanalyse Viktor E. Frankls zugrunde liegt, liefert eine wertvolle Orientierung für eine sinnvolle Lebensgestaltung.
Die Beschäftigung mit der Behinderung ein jahrelanger Prozess ist, der in den unterschiedlichen Lebensphasen immer wieder neu geleistet werden muss. Immer wieder geht es darum bisherige Lebensentwürfe zu hinterfragen und zu verändern. Erfolgreiche Krisenverarbeitung treibt die Entwicklung der Persönlichkeit voran.
Tod und Trauer
Vom Umgang mit Leben, Sterben und Tod
In unserer Schulgemeinschaft leben Schüler und Schülerinnen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen und progredienten Behinderungen. Im Vergleich zu anderen Schulen sind wir relativ häufig mit der Situation konfrontiert, dass Schüler oder Schülerinnen plötzlich sterben.
Das Thema unserer Endlichkeit, das Sterben auch junger Kinder und Jugendlicher, rückt so immer wieder mitten in unser Leben.
Wir haben uns zur Aufgabe gesetzt, an unserer Schule eine Entwicklung hin zu einer bewussten und sensiblen Kultur des Trauerns und Begleitens zu ermöglichen. Wir öffnen uns damit den komplexen Ebenen und existentiellen Fragen, die Tod, Krankheit, Sterben, Verlust und Leid mit sich bringen.
Um diesem Thema auch optisch in unserer Schule Raum zu geben wurden ein Ort der Ruhe, ein Gedenk-Kasten und ein Trauer-Koffer eingerichtet. Sterben ist ein Teil des Lebens, so haben wir den Gedenk-Kasten, der vielfältige Formen von Abschied nehmen ermöglicht, gerade im Aula-Bereich angebracht.
- Gedenk-Kasten: Dieser befindet sich im Aula-Bereich, er ist ganzjährig mit wechselnden Bildern und Sprüchen gestaltet. – Beim Tod eines Schülers, einer Schülerin oder eines Kollegen erinnern Bilder des Verstorbenen sechs Wochen an den großen Verlust.
- Ort der Ruhe: Seit drei Jahren haben wir unser Außengelände umgestaltet und einen Ort der Ruhe eingerichtet. Zentral im Ort der Ruhe ist eine große Trauerstele aus Ton aufgestellt, die mit der Schülerschaft in einer Projektwoche gemeinsam mit einer Künstlerin gestaltet wurde. Außerdem steht dort ein Ginkobaum, an dem bunte Metallschilder hängen – mit den Namen und Sterbedaten der bisher verstorbenen Schüler und Schülerinnen.
- Trauerkiste: Seit diesem Jahr gibt es bei uns in der Schule einen Trauerkoffer und eine Trauerkiste. Die Trauerkiste ist für den Ernstfall, wenn ein Team plötzlich mit dem Tod eines Schülers konfrontiert wird. Hier befinden sich viele Materialien, Kerzen, Engel, Steine, Tücher etc., mit denen die Kollegen sofort mit den Klassenkameraden zu diesem Thema arbeiten können.
- Trauerkoffer: Dieser Trauerkoffer soll Teams die Möglichkeit geben, das Thema Trauer aufzumachen, ohne dass ein Schüler gestorben ist – z. B. im November über Besuch eines Friedhofs, über Thema Herbst und Vergänglichkeit.
Für alle Beteiligten stellt das Ereignis des Todes immer wieder erneut eine große Herausforderung dar. Wir versuchen mit Hilfe von Fortbildungen und Fachkonferenzen unsere Kompetenzen im Umgang damit auszubauen.