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Eindrücke aus dem Schulleben der Viktor-Frankl-Schule - Junge an der Kletterwand, Winterimpressionen, Kinder auf dem Schulhof und das Schulgebäude

Förderkonzept

Schwerstbehindertenförderung

Der Aktivitätenraum mit Bällebad, Schaukel, Sofa, Sitzball und Lagerungskissen
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Der Aktivitätenraum bietet zahlreiche Möglichkeiten sich zu bewegen und bewegt zu werden

Ein durchgängiges Anliegen unserer Schule ist es, für alle Schülerinnen und Schüler ein geeigneter Förderort zu sein. Für die schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen bedeutet das, sie einerseits zu integrieren und andererseits ihren besonderen Förderbedürfnissen gerecht zu werden. Die Ziele im Bereich der Schwerstbehindertenförderung orientieren sich an den Richtlinien zur Förderung Schwerstbehinderter und der Förderschule für geistige Entwicklung, die der Leitidee größtmöglicher „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ verpflichtet sind. Im Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen steht hier in besonderem Maße das einzelne Kind; die Bestimmung der Ziele und Fördermaßnahmen muss sich eng an der individuellen Ausgangslage, dem Entwicklungsniveau, der Lebenssituation, den jeweiligen Interessen und Bedürfnissen orientieren. Hiervon ausgehend wird angestrebt, ein jeweils individuell angepasstes Gesamtkonzept zu erstellen, bei dem alle an der Förderung beteiligten Personen interdisziplinär eng zusammen arbeiten. Bei der Umsetzung möglicher Unterrichtsorganisationen sind jedoch auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerschaft im Primar-, Sekundar- und Praxisstufenbereich zu beachten.

Um ein hohes Maß an Integration mit den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler in Einklang zu bringen, wurde an unserer Schule folgende Organisationsform zur Förderung der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler gewählt:

  • Die schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler sind den jeweiligen Klassen in den verschiedenen Schulstufen zugeordnet. Ausgenommen sind hiervon nur die Klassen im Sekundarbereich, die sich auf den Hauptschulabschluss vorbereiten, da hier die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe und die der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler kaum in Einklang zu bringen sind.
  • Zu festgelegten Zeiten am Vormittag verlassen diese Schüler mehrmals pro Woche den Klassenverband und werden in einer klassenübergreifenden Kleingruppe oder einzeln individuell gefördert. In diesen Stunden erhält jeder Schüler gezielte pädagogische und therapeutische Angebote.

Zwei Förderschullehrerinnen und eine Krankenschwester, das Förderteam, setzen dieses Konzept um. Da eine möglichst ganzheitliche Förderung angestrebt wird, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Förderteam, Klassenteams, Therapeuten und UK-Team unabdingbar. In regelmäßig stattfindenden Teamgesprächen sollten die individuellen Förderschwerpunkte und –maßnahmen für jeden Schüler ermittelt oder gegenseitig dargestellt werden. Da ein Teil der notwendigen Therapien wie Physio- und Ergotherapie ebenfalls in der oben beschriebenen Förderzeit stattfindet, ist ein regelmäßiger Kontakt zu den Therapeuten gewährleistet, so dass bei Bedarf wichtige Informationen sofort ausgetauscht werden können. Auch eine zeitgleiche gemeinsame Förderung ist auf diese Weise jederzeit möglich.

Der „Snoezelen“- oder Entspannungsraum

Die Idee des „Snoezelens“ wurde Ende der 70er Jahre in den Niederlanden entwickelt, um Menschen mit schweren Behinderungen Erlebnis- und Entspannungsmöglichkeiten zu bieten. In speziell hierfür eingerichteten Räumen wird eine Vielfalt sensorischer Reize geboten, die sowohl anregen als auch entspannen. Die Benutzer gehen in einer stimmungsvollen Atmosphäre auf eine Erlebnisreise, welche die sinnliche Wahrnehmung mit Hilfe von Licht, Klängen, Gerüchen und vielfältigen Tastmaterialien anregt.

Der „Aktivitätsraum“

In diesem Raum stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Förderung der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche und diverses Spiel- und Arbeitsmaterial zur Verfügung. Hier erhalten die Schüler gezielte pädagogische Lernangebote in einer Kleingruppe oder in Einzelförderung. Es besteht die Möglichkeit, nach verschiedenen Konzepten der Schwerstbehindertenförderung zu arbeiten, unter anderem auf der Grundlage der „Basalen Stimulation“ nach Andreas Fröhlich oder des Ansatzes des „Aktiven Lernens“ nach Lilli Nielsen; aber auch Gemeinschaftsaktionen wie Morgen- und Singkreis, Malen, Basteln und Spielen oder themenorientierte Projekte können durchgeführt werden.

Das Konzept der Schwerstbehindertenförderung, wie hier beschrieben, ist an unserer Schule seit dem Schuljahr 08/09 in regem kollegialem Austausch und einem kontinuierlichen Prozess entwickelt worden, der noch weiterhin andauert.

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Nahaufnahme der Bälle in unserem Bällebad
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Im Bällebad des Aktivitätenraums fühlen sich die Schüler:innen wohl

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Unterstützte Kommunikation

Einige unserer Schülerinnen und Schüler können, auf Grund ihrer angeborenen oder erworbenen körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen nicht oder nur sehr eingeschränkt und schwer verständlich sprechen.

Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen!

Kontakt zu Menschen aufzunehmen, in Beziehung zu treten, miteinander zu kommunizieren, die Welt mitzugestalten, sind menschlichen Grundbedürfnisse, deshalb ist uns die Förderung und Unterstützung der kommunikativen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler so wichtig. Mit Hilfe des pädagogisch-therapeutischen Konzepts der Unterstützten Kommunikation versuchen wir, den Schülerinnen und Schülern sehr individuelle Angebote zur Unterstützung und zur Ergänzung ihrer kommunikativen Möglichkeiten zu machen.

Was kann Unterstützte Kommunikation den Schülern ermöglichen?

  • Selbständig Kontakt zur Umgebung aufnehmen
  • Bedürfnisse äußern (z.B. differenzierte Wünsche, Fragen, Vorlieben, Mitteilen von Gedanken)
  • Erzählen von Erlebnissen und Eindrücken
  • Ausdrücken von Gefühlen
  • Eigene Ideen in Gespräche und Handlungsabläufe einbringen
  • Entscheidungen / Auswahl treffen
  • Handlungsprozesse initiieren und beeinflussen
Schüler mit Talker
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Schüler mit Talker

Was sind Methoden der Unterstützten Kommunikation?

Bei den Kommunikationsmethoden kann zwischen körpereigenen und externen Methoden unterschieden werden, wobei möglichst eine Kombination beider Methoden im Sinne des "Sowohl-als-auch-Prinzips" verwirklicht wird.

  • Als sogenannte körpereigene Methoden werden Methoden beschrieben, die vom Benutzer selbst ohne Hilfsmittel produziert werden, z.B. Gestik, Mimik, Blickbewegungen und Gebärden.
  • Alle Kommunikationsformen, die nicht auf Körperbewegungen beruhen, nennt man externe Kommunikationsmethoden. Eine weitere Unterscheidung in dieser Gruppe wird getroffen in nichtelektronische und elektronische Hilfsmittel.
  • Nichtelektronische Hilfen
    sind Kommunikationsbücher, -tafeln und -rollen mit Photos, Bildern, Zeichnungen, einfache Symbolsammlungen (LÖB, Aladins Bildersammlung) oder sehr komplexe Symbolsysteme wie PCS oder BLISS.
  • Elektronische Kommunikationshilfen
    umfassen eine hohe Anzahl verschiedener Möglichkeiten, die von stationären Computern mit oder ohne Sprachausgabe über tragbare Geräte mit Schriftausgabe bis zu tragbaren Geräten mit digitaler oder synthetischer Sprachausgabe und unterschiedlichen Codierungssystemen reichen.

Partizipation ist ein wesentlicher Bestandteil unserer U.K. Arbeit

Uns ist wichtig, dass Unterstützte Kommunikation ein elementarer Bestandteil des Klassenunterrichtes ist (unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung). Hierdurch soll gewährleistet werden, dass die Schülerinnen und Schüler eine kontinuierliche Förderung dort bekommen, wo Kommunikation alltäglich und vielfältig stattfindet - in der Klasse.

Wenn Sie mehr zum Thema Unterstützte Kommunikation erfahren möchten, schauen Sie auf die Homepage von ISAAC.

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UK Schülerin bedient Talker
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UK Schülerin spricht

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Therapeutisches Reiten

Schon seit Herbst 1982 bietet die heutige Viktor-Frankl-Schule ihren Schülerinnen und Schülern das Therapeutische Reiten an. Dieses wird von entsprechend qualifizierten Sonderpädagogen und Physiotherapeuten mit Hippotherapie-Lizenz geleitet. Zum Therapeutischen Reiten gehören die Hippotherapie, das Heilpädagogische Reiten/Voltigieren und das Reiten als Behindertensport.

Die Hippotherapie als eine Art der physiotherapeutischen Behandlung macht sich die ausgleichende Wirkung des rhythmischen Bewegtwerdens auf dem Pferderücken bei verschiedenen Erkrankungen und Schädigungen des Zentralnervensystems zunutze. Sie wirkt z.B. harmonisierend und entspannend bei Spastiken und anderen Behinderungen. Die Hippotherapie lässt die teilweise schwer körperlich behinderten Kinder Erfolge erleben, die anders kaum zu erreichen wären. Das Heilpädagogische Reiten oder Voltigieren beeinflusst die individuelle und soziale Entwicklung von Lernbehinderten, Geistigbehinderten oder Verhaltensauffälligen positiv, sowohl durch den Umgang mit dem Pferd, das auf den Umgang mit ihm entsprechend reagiert, als auch durch das Erlebnis des Reitens oder Voltigierens in der Gruppe. Das Reiten als Behindertensport ermöglicht es körperlich Behinderten, evtl. mit Hilfe speziell angefertigter Sättel, Zügel oder anderer Hilfsmittel, den Reitsport zusammen mit nicht behinderten Menschen auszuüben.

Die Schule arbeitet in den oft ineinander übergehenden Bereichen der Hippotherapie und des Therapeutischen Reitens/Voltigierens. Ein großzügiger Förderer hat der Schule ein hervorragend geeignetes Pferd zur Verfügung gestellt, das nach umfangreicher Ausbildung durch das Team des Therapeutischen Reitens auf dem Anwesen unseres Sponsors kostenlos untergebracht ist. Die Reitanlage steht uns zweimal in der Woche für unsere Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern kostenlos zur Verfügung. Einen Höhepunkt unserer Arbeit stellt gegen Ende eines jeden Schuljahres die einwöchige Fahrt der beteiligten Schülerinnen und Schüler mit ihren Betreuern zu einem behindertengerechten Reiterhof im Münsterland dar.

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Schülerinnen und Schüler beim therapeutischen Reiten
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Schülerinnen und Schüler beim therapeutischen Reiten

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Sport

Der Sportunterricht nimmt einen wichtigen Stellenwert im Schulalltag der Viktor Frankl Schule ein,.

Ein Schüler im Rollstuhl spielt Riesenball
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Ein Schüler spielt Riesenball

Sport und Bewegung ist in der Regel mit viel Spaß und Freude verbunden ist und so ist Sport wie kaum ein anderes Medium in der Lage, wichtige Lernfelder, gerade auch für unsere körperbehinderten Schülerinnen und Schüler, zu eröffnen.

Dies wird in unserem Leitbild deutlich:
Bewegen und bewegt werden - Tore zum Leben und Lernen

Neben den gesundheitlichen und therapeutischen Aspekten stellt der Sport- und Schwimmunterricht ein Tätigkeitsfeld in unserer Schule dar, in dem die Schülerinnen und Schüler umfassend und ganzheitlich in ihrer Gesamtpersönlichkeit gefördert werden können. Neben der notwendigen Förderung körperlicher / motorischer Grundeigenschaften betrifft dies besonders Bereiche der elementaren Bewegungsgrundlagen, wie z.B. Sinneserfahrung, Körpererfahrung, Kreativität etc.

Zudem findet eine Förderung in den folgenden Bereichen statt:

  • Mit behinderungsspezifischen Einschränkungen und individuellen Beeinträchtigungen umgehen lernen und Ausgleichschancen wahrnehmen.
  • Sich darstellen können und Kreativität entwickeln.
  • Sich einschätzen, etwas wagen und verantworten.
  • Lernen eigenverantwortlich gestalten, sich organisieren und Leistungsentwicklung erfahren.
  • Miteinander kommunizieren, im Team arbeiten und aufgabenbezogen kooperieren.

Durch die veränderten motorischen Möglichkeiten unserer Schülerinnen und Schüler ist der Sportunterricht in der Lage, einen breiten Handlungsraum zur Verfügung zu stellen, in dem personale, emotionale, soziale und materiale Erfahrungen gesammelt werden können.

Der Sportunterricht findet im Klassenverband i.d.R. mit der Klasse oder mit der Parallelklasse in der Turn- und Schwimmhalle statt.

Gegen Ende der Primarstufe und in der Sekundarstufe finden verstärkt Elemente der klassischen Sportarten Eingang, wie z.B. Basketball, Rollstuhlbasketball, Fußball, Hockey, Tischtennis aber auch Elemente der Leichtathletik. Entsprechend der Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülergruppe werden einzelne Regeln modifiziert. Im Sek 1 Bereich werden die Schüler in klassenübergreifenden Sportgruppen zusammen geführt. Hier lernen sie auch Wettkampfsportarten, wie Fußball, Tischtennis und Hockey. Selbstverständlicher Höhepunkt sind die alljährlichen Landessportfeste.

Darüber hinaus gibt es einmal pro Woche ein Bewegungsangebot für schwerer beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle in Form von Großgeräteaufbauten zum Schaukeln und Schwingen etc., ein Mobilitätstraining im Rollstuhl und ein Watsu-Schwimmtermin insbesondere für schwermehrfachbehinderte Schülerinnen und Schüler.

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